Schneeschuhwandern im Zillertal: Eine Entscheidung aus philosophischen Gründen!

Ich liebe Schneeschuhwandern. Und das nicht nur, weil sich meine Skifahrkünste in überschaubarem Rahmen halten. Vielmehr ist es eine bewusste Entscheidung. Ich möchte es fast, ein wenig pathetisch formuliert, eine philosophische Entscheidung nennen. Wer sich im Zillertal mit Schneeschuhen auf den Weg macht, erlebt anders und öffnet damit einen riesigen „Erlebensraum“, der einem sonst schlicht und einfach verborgen geblieben wäre.

Spielen wir dazu doch einfach mal folgendes Szenario durch. Komponenten dieses Szenarios: Winter, viel Schnee, das Zillertal, ein Skigebiet im Zillertal und ich. Und mit mir noch einige andere Leute, welche ebenfalls die Idee hatten, zum Skifahren ins Zillertal zu kommen. Ich bin also vieles. Aber allein auf weiter Flur ganz sicher nicht. Obwohl die Liftanlagen und die Gondeln im Zillertal ja ganz schön viele Menschen transportieren und befördern können ergibt sich auch die eine oder andere Wartezeit.

Nach dem Skifahren geht es dann in eine Hütte in der oftmals auch Partymusik läuft, die man der Sparte der volkstümlichen Musik zurechnen muss. Musikalisch kann man das mögen. Ich mag es persönlich nicht. Und manchmal suche ich auch nach Orten, wo ich nicht unter so vielen Menschen bin. Nicht, dass ich Menschen an sich nicht mag. Aber manchmal fühle ich mich wohler, wenn ich nicht von allzu vielen umgeben bin. Dann braucht es eindeutig Alternativen zum Skifahren und zu gut besuchten Skigebieten.

Die Alternative im Zillertal: Schneeschuhwandern

In der Literatur gibt es das ja Dutzendfach. Etwa „Die Entdeckung der Langsamkeit“. Aber auch im ganz normalen Sprachgebrauch findet sich die sogenannte Entschleunigung. Warum die breite Masse noch nicht drauf gekommen ist, dass sie genau diese Entschleunigung beim Schneeschuhwandern finden würde?

Keine Ahnung warum das so ist. Aber ich freue mich darüber, weil ansonsten ja alles wider hinfällig wäre, wenn mir auf Schritt und Tritt im Zillertal ein Schneeschuhwanderer begegnen würde. Scheeschuhwandern bedeutet die Entdeckung eines anderen Tempos. Schneeschuhwandern ist etwas Kostbares, Besonderes, das aus der Reduktion entsteht. Hier brauche ich keine hochmodernen Lifte oder gar Hüttengaudi, hier brauche ich nur den Schnee, die Natur, mich und im besten Falle natürlich auch noch eine Begleitung, mit der man die Einsamkeit teilt. Gemeinsam einsam sozusagen.

Wichtig dabei ist auch: Verliert das Ziel aus den Augen! Freut auch nicht schon während ihr unterwegs seid auf die Ankunft da oben, in einer Hütte oder was weiß ich wo. Konzentriert euch auch das Unterwegs-Sein. Der Weg ist das Ziel. Und im Unterwegs-Sein und in der Suspension des Denkens an das Danach findet sich das Glück! Dann nur dann werdet ihr sehen, erkennen, leben und wirklich wahrnehmen, welch wundervolle Natur euch in jedem Augenblick umgibt.

Und, tut mir einen Gefallen: Stürzt euch dann nicht ins Partygetöse, sondern zieht euch zurück in ein schönes Hotel im Zillertal, gönnt euch in schönes Abendessen mit regionalen Spezialitäten und schaut, ob vielleicht noch ein wenig Wellness drin ist. Aus meiner Sicht schaut jedenfalls so der optimale Urlaub im Zillertal aus.

Ich bin mir eigentlich sicher: Folgt ihr meiner Anleitung und meinen Argumenten fürs Schneeschuhwandern aus philosophischen Gründen, dann wartet im Zillertal das absolute Glück auf euch. Ich freue mich jedenfalls schon auf den Winter, der ja nicht mehr weit zu sein scheint. Ein Blick aus meinem Fenster legt das zumindest nahe. Die Schneeschuhe im Keller stehen jedenfalls schon mal bereit…

Schneeschuhwandern im Zillertal: Eine Entscheidung aus philosophischen Gründen!
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Von in Waldfriede